Auf dieser Seite stellen wir Ihnen das Forschungsprogramm des Graduiertenkollegs vor.

zur Vergrößerungsansicht des Bildes: Foto Scrabble-Arrangement Kernkonzepte IGRA
Scrabble-Arrangement von Kernkonzepten des Graduiertenkollegs, Foto: Barbara Stiebels

Das Graduiertenkolleg legt den Schwerpunkt auf die Phonologie, Morphologie und Syntax natürlicher Sprachen. Die Erforschung dieser formbezogenen Komponenten der Grammatik ist durch kooperative Forschungsvorhaben in Deutschland in den letzten Jahren tendentiell vernachlässigt worden, hat aber international durch neuere Entwicklungen enorme Impulse erhalten. Dabei ist viel Wissen akkumuliert worden über (i) die Repräsentationen sprachlicher Ausdrücke unterschiedlicher Komplexität (vom Laut bis zum Satz), und (ii) die grammatischen Bausteine (Regeln, Operationen, Beschränkungen, Schemata, außersprachliche Faktoren), die die Distribution von sprachlichen Ausdrücken restringieren. Wie die postulierten grammatischen Bausteine allerdings miteinander interagieren (abhängig sowohl von ihrer jeweiligen eigenen Natur, als auch von der Natur der Repräsentationen für sprachliche Ausdrücke), dazu gibt es zwar diverse plausible – und zum Teil, wie bei der Optimalitätstheorie (Prince & Smolensky 2004), auch weit verbreitete – Hypothesen. Eine umfassende, systematische Untersuchung der möglichen Interaktionen grammatischer Bausteine aus verschiedenen theoretischen Perspektiven, auf der Grundlage einer Vielzahl von empirischen Detailuntersuchungen phonologischer, morphologischer und syntaktischer Phänomene aus typologisch unterschiedlichen Sprachen, und unter Einbeziehung sämtlicher verfügbarer Forschungstechniken (introspektiv, experimentell, korpusbasiert) steht jedoch aus. Dies soll das Graduiertenkolleg leisten.

Die einzelnen Forschungsvorhaben des Graduiertenkollegs nehmen ihren Ausgangspunkt in einer Taxonomie, die zwischen exzitatorischer und inhibitorischer Interaktion einerseits sowie zwischen simultaner und sequentieller Interaktion andererseits unterscheidet. Durch Kreuzklassifikation resultieren vier Arten der Interaktion:

  1. exzitatorische sequentielle Interaktion von Bausteinen: Feeding, Counter-Bleeding;
  2. inhibitorische sequentielle Interaktion von Bausteinen: Bleeding (inkl. falsche Bewegung, strikte Zyklizität), Counter-Feeding;
  3. inhibitorische simultane Interaktion von Bausteinen: Konkurrenz (disjunktive Blockade, Konflikt);
  4. exzitatorische simultane Interaktion von Bausteinen: Kooperation.

Alle vier Interaktionstypen sind jeweils durch die Expertise mehrerer Graduiertenkollegsmitglieder abgedeckt; und sie sind fest im Konzept der vorgesehenen strukturierten DoktorandInnenausbildung verankert.

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